DON 15.09. | |
19:30 |
QuellgeisterKonzert an der Orgel in der Pfarrkirche Wangen / Stefan Fraunberger (AT)Den Charakter von der Zeit angenagter Orgeln begreift Fraunberger als prämoderne Synthesizer vergessener Zukunft. Jenseits politischer und industrieller “Klangsperrverträge” genormter Moderne sind Barock-Maschinen aus Holzmechanik und gebündelter Luft Kontext und Konzept für radikal neue Möglichkeiten individueller Klangfindung. "Quellgeister" sind an den Grenzbereichen von Gegenwartskultur verortete „sonische Archäologie", - Schwebung im Entstehen von Zeit und Zustand als Ereignishorizont und Verkörperlichung unsichtbarer Formen.Normalerweise spielt Fraunberger an verlassenen Kirchenorgeln in Transsilvanien und nennt die daraus entstehende Serie an Veröffentlichungen "Quellgeister". Das Hotel Amazonas stellt demgemäß eine Paralleldimension an der Peripherie der K & K Geister dar. "Quellgeister" beweinen keine vergangenen Traditionen sondern tanzen um die Konstanz der Veränderung. stefan.fraunberger.at |
21:00 |
TastenVortrag im Hotel Amazonas / Manuela Kerer (IT)Wer Musik „lernt“, der weiß, dass die Oktave in 12 Halbtonschritte eingeteilt wird. Diese 12 Schritte korrespondieren mit 12 Tasten – abwechselnd schwarz und weiß – auf der Klaviertastatur. Wer aber versucht, z.B. arabische Musik auf einem perfekt gestimmten Klavier zu spielen, der wird zwangsläufig scheitern. Denn diese Musik besteht oft aus kleineren Tonschritten als Halbtönen.Sind Tasten also nicht wie Schubladen, die eigentlich viel zu klein sind? Sind Synthesizer die Lösung? Oder ist diese Beschränkung ein Gewinn? Stimmt das Bild noch, dass man beim Komponieren am Klavier sitzt? Warum ist eine Klaviatur schwarz-weiß? Warum hat ein Flügel normalerweise 88 Tasten und einige (aber nicht alle) Akkordeons Knöpfe? Warum präparieren Komponist*innen Tasteninstrumente mit Schrauben, Radiergummis und Klebebändern? TASTEN eines Instruments oder erTASTEN eines Tons. manuela-kerer.bz |
22:00 |
All night |
Hotelbar Trans-AlpinoBar-Installation / Christian Daschek (AT)Sie meinte, den Ort bereits zu kennen. Jedenfalls erschien ihr der Tresen vertraut. Oder war es die irgendwie unpassende Art der Zusammenstellung der Stühle? Etwas regte jedenfalls zunehmend ihren Unmut, dessen sie sich trotz mehrerer alkoholischer Getränke im Laufe des Abends nicht recht entledigen konnte. Obwohl ein Unvermögen sich ihrer bemächtigt hatte, klar zu benennen weshalb, fing sie an die Bar, welche sie betreten hatte, mehr und mehr zu hassen. Der Drang, den Hocker ihres Sitznachbarn niederzutreten, wuchs zu einem physischen Bedürfnis heran.Werte Hotelgäste, liebe BesucherInnen, vergessen Sie nicht, auch in unserer Hotelbar Trans-Alpino vorbeizuschauen! Gekühlte Getränke erwarten Sie. |
FR 16.09. | |
Ab 16:00 |
We don't play Guitars!Happening mit verschiedenen TasteninstrumentenTasteninstrumente, SpielerInnen, Hotelbar Trans-Alpino, Terrassensonne, Snacks, später am Abend Techno. Das sind die Zutaten für den zweiten Teil von FOCUS ON THE KEYBOARD. Ein kleines, schräges Tastaturenorchester könnte entstehen. Komm vorbei mit deinem Instrument! |
22:30 |
DJ B Leaf (AT) B Leaf mag Pflanzen und Techno. Traumsequenzen setzt sie musikalisch im gemeinsamen Projekt Prophet mit Michael Lahner um. Bei Hotel Amazonas legen die beiden ihre liebsten Tracks auf. |
All night |
Hotelbar Trans-AlpinoBar-Installation / Christian Daschek (AT) |
SA 15.10. | |
19:00 |
Which witch?! Die Figur der Hexe im BildVortrag im Hotel Amazonas / Kero Fichter (DE)Zauberkundige Frauen, die mit ihrer schwarzen Magie dem Menschen Schaden zufügen; skrupellose Verführerinnen, lustvoll mit dem Teufel im Bund, um Plagen, Ernteschäden, Kindstode oder Krankheiten zu verursachen. Das Bild von der fliegenden Hexe, in ihrem Kessel Tränke brodelnd und kleine Kinder verschlingend - es prägt unsere Vorstellung von dieser imaginären Figur heute noch.Welche Realitäten haben diese Ideen genährt? Welche Künstler haben sie ab dem Mittelalter bildlich umgesetzt? Und inwiefern reflektieren die künstlerischen Darstellungen der Hexe in der Frühen Neuzeit den damaligen Hexenglauben, der Männer wie Frauen das Leben kostete? Welche Rolle spielten dabei weltliche und geistliche Obrigkeiten sowie patriarchale Machtstrukturen? Diesen und vielen weiteren Fragen wird Kero Fichter (Masterstudent der Kunstgeschichte an der Uni Wien) in einem spannenden Vortrag mit Diskussion nachgehen. Bild: Hans Baldung Grien, Hexensabbat (1510)
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21:00 |
Hausgeister-GeisterhausPerformance / Peter#KOMPRIPIOTR#Holzknecht (IT)Jeder Raum versprüht eigene Schwingungen in Form von Frequenzen, die eine subjektive Atmosphäre und Stimmung hervorrufen. Mit Hilfe von Kontaktmikrofonen, Sensoren, Unterwassermikros und Ähnlichem fängt KOMPRIPIOTR diese Raumklänge in den Mauern von Hotel Amazonas auf, manipuliert sie in Echtzeit und gibt sie als Stimmungsspiegel und emotionale Farbpalette wieder. In dieser Soundséance wird er zum Katalysator oder Medium zwischen dem Raum, den sich dort aufhaltenden Präsenzen und dem Sound; den Resonanzen des räumlich-spirituellen Umfeldes und der eigenen inneren Landschaft nachspürend. „Hausgeister-Geisterhaus“ ist eine Performance, die nicht entertainen will; zwischenmenschliche Interaktion findet als Teil-Nehmen wie auch als Teil-Geben statt.
KOMPRIPIOTR online
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22:30 |
Konzert / Zolf & Saturn (IT)
Zolf & Saturn sammelt Geräusche und Klänge auf Reisen, im Kopf und auf seinem Fahrrad und vermischt diese mit analogen und elektronischen Instrumenten. Dabei entsteht treibende Musik, die nach Fernweh und Aufbruchstimmung klingt. Live ist der Künstler mit Synthesizer, Laptop, Stimme und Slide-Gitarre unterwegs. Im Hotel Amazonas wird sich Zolf & Saturn auf seine Weise auf die Suche nach dem Übernatürlichen begeben. Zolf & Saturn online |
Artist in Residency: Edward Chapon (FR/IT)
Der Fotograf Edward Chapon arbeitet mit alternativen Fotodruckverfahren wie Cyanotypie oder Gummibichromatverfahren. Durch Eisenoxidation oder das Hinzufügen von Farbpigmenten zu Emulsionen verändert er die Form- und Farbgebung der Bilder, die manchmal durch weitere malerische oder chemische Eingriffe auf der Leinwand ergänzt werden. Im Hotel Amazonas wird er an großformatigen “Sun Prints” (Cyanotypien) arbeiten. Die der Sonne ausgesetzten Materialien enthüllen den besonderen Farbton “Berliner Blau”, der ausschließlich durch Oxidation erzeugt werden kann. |
Artists in Residency: Ulrike Buck (DE) & Tricia Middleton (CAN)
Die Künstlerinnen Ulrike Buck und Tricia Middleton, die sich letztes Jahr in Paris kennengelernt haben, beschäftigen sich beide mit den Lesbarkeiten von Objekten und verstehen Skulptur als ein Mittel, um die Resonanz von Körpern in Zeit und Raum zu verhandeln. Eingeladen zu einer einwöchigen Residency im Hotel Amazonas, haben sie in der idyllischen Bergwelt ihr über-natürliches Büro auf einer Bergklippe eingerichtet. In der Knottn-Kuchl des Aspmayrhofs manifestiert sich die eigenwillige Feld- und Geistforschung in Form einer Installation aus gefundenen Objekten und eigenen Handarbeiten, sowie Video und Tonaufnahmen. Weibliche Körper- und Identitätspolitiken geraten dabei unweigerlich, wenn auch nicht gleich offensichtlich, in den Fokus. Das treibende Element hinter der abstrakt formalen bis technisch analytischen Form- und Bildsprache ist die Heraufbeschwörung von Sturm und Drang der romantischen Künstlerin. |
Künstlerische Intervention: Laura Lovatel (IT) & Federica Menin (IT)
One's room-working title |